Ökologisch wertvolle Grabgestaltung

12. November 2024

Friedhöfe sind nicht nur Ort der Trauer, sondern auch Begegnungsstätte, Raum für Erinnerungen und Dokument unserer Kultur. Aber nicht nur für uns Menschen sind sie von Bedeutung, denn Pflanzen und Tiere finden hier einen wertvollen Lebensraum. Als grüne Oasen inmitten der Stadt sind Friedhöfe Inseln der Biodiversität.

August 2024 - als "Platzhalter" haben wir Ringelblumen gesät.

Auf dem Moerser Friedhof an der Klever Straße hat die BUND-Ortsgruppe in Kooperation mit dem VHS-Biogarten und der ENNI im Frühjahr 2024 drei "Beispielpflanzungen" angelegt.

Inzwischen ist es Oktober geworden und die mehrjährigen Pflanzen und Stauden haben sich gut entwickelt. Vor allem die Walderdbeeren auf dem mittleren Blüten-Grab haben sich ziemlich ausgebreitet. Aber die Beete werden leider auch von den Kaninchen „mitgestaltet“. Das ein oder andere wurde ziemlich abgefressen, am liebsten scheinen sie die Knäuel-Glockenblume, die Schafgarbe und die Berg-Flockenblume zu mögen. Hier wollen wir den Winter abwarten und gegebenenfalls im nächsten Frühjahr nachpflanzen. Bereits jetzt, und ebenfalls im kommenden frühen Frühjahr werden wir auch die Frühblüher setzen (Schlüsselblume sowie Schneeglöckchen und Narzissen). Aus Erfahrung wissen wir, dass Krokus und Traubenhyazinthe leider keine Chance gegen die Kaninchen haben.

Die eine oder der andere meint vielleicht, dass die Beete momentan etwas „unordentlich“ aussehen – wir lassen aber bewusst das Laub und die abgeblühten Blütenstände (z. B. von Johanniskraut und Blutweiderich) stehen – das ist willkommene Nahrung für Vögel. Das Laub bietet Unterschlupf für Insekten wie Larven und Käfer. Laub ist zudem Frostschutz und eine Mulchschicht, die dem Boden und den Bodenlebewesen Nährstoffe bietet. Im Artikel "Herbstzeit: Wertvolles Laub" finden sich noch mehr Argumente dafür, das "unordentliche" Laub nicht in Abfallsäcken zu verschwenden.

In allen drei Blüten-Gräbern haben wir auch einige „Gäste“ stehen lassen. Hier finden sich Rosetten der zweijährigen Nacht- und Königskerzen, von denen wir hoffen, dass sie vielleicht im Winter von den Kaninchen bevorzugt gefressen werden – und sie dann unsere eigentliche Anpflanzung ein wenig mehr in Ruhe lassen.

Bisher sind wir jedenfalls sehr zufrieden mit der Entwicklung, vor allem auch dank des Engagements der Gieß- und Jätgruppe.

Mehr Informationen zum Projekt haben wir auf einer eigenen Seite zusammengestellt.

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