Natur in der Stadt ist aus vielerlei Gründen wichtig: Sie verbessert die Lebensqualität in Städten, macht Natur erlebbar und fördert das Verständnis für Natur. Zudem sind durchgrünte Städte auch widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.
Stadtnatur ist vielfältig und umfasst sowohl Parks, Friedhöfe und (Vor-)Gärten, Wasser- und Brachflächen und begrünte Dächer und Fassaden, als auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Stadtnatur besteht aus natürlichen, naturnahen und auch gestalteten Freiräumen und bildet ein Netzwerk, das die sogenannten "Ökosystemleistungen" der Stadt sicherstellt und die biologische Vielfalt unterstützt. Als Teil dieser Leistungen binden städtische Naturräume beispielsweise Schadstoffe oder regulieren den Wasserhaushalt. Deshalb spielt Stadtnatur auch eine immer wichtiger werdende Rolle in der Anpassung an den Klimawandel: Sie spendet etwa Kühlung und Schatten im Sommer, erzeugt Frischluft und hilft bei Starkregenereignissen.
Das Risiko von Pandemien steigt nachweislich, wenn Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört werden. Ein Aufenthalt in der Natur hingegen wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit aus. Weil immer mehr Menschen in Städten leben, ist daher die Entwicklung eines vielfältigen städtischen Grüns auch eine wichtige Gesundheitsmaßnahme.
mehr Infos zur Stadtnatur (externer Linkzu bund.net)
Fokusthemen
Projekt Blüten-Gräber
Die BUND-Ortsgruppe und der VHS-Biogarten Moers legen mit Unterstützung der Abteilung Grünflächen und Friedhöfe der ENNI zwei Einzelgräber und ein Doppelgrab mit einer ökologisch wertvollen Grabbepflanzung an. Wir haben im Mai 2024 mit den Pflanzarbeiten begonnen, die im Herbst fortgesetzt werden sollen.
Schottergärten - Hitzeinseln und Steinwüsten
Für Tiere und Pflanzen ist ein Schottergarten in etwa so attraktiv wie der asphaltierte Parkplatz vor dem Einkaufszentrum. Diese Steinwüsten schaden der Natur und dem Stadtklima.
Grundrecht auf Grünes
Der Klimawandel macht auch vor dem städtischen Grün nicht halt. Hiermit verbundene Hitze, Dürre, Sturm und Starkregen setzen besondere Bedingungen, unter denen der Erhalt und die Schaffung von Grünflächen in der Stadt zu denken ist. Dabei kommt den Bäumen eine ganz besondere Bedeutung zu: Sie schaffen ein Mikroklima z. B. durch Beschattung der Innenstädte und sorgen so für Lebensqualität im urbanen Raum.
ABER: Stadtbäume werden von unseren Kommunen oft stiefmütterlich behandelt. Sie werden zu ungeeigneten Standortbedingungen gepflanzt, ihr Erhalt hat bei der Planung von Baumaßnahmen wenig Priorität und auf Baustellen wird der Schutz von Bäumen hintangestellt. Und oft fehlt es am berühmten „Blick über den Tellerrand“: Was ein Hochbauamt plant und umsetzt, erscheint mit Blick auf die Schaffung von wertvollem Stadtgrün oft nicht abgestimmt mit dem Tiefbau. Was nützt es, wenn auf der einen Seite bei der Stadtplanung Bäume vorgesehen werden, die dann auf der anderen Seite durch Kanalbauarbeiten oder Leitungsverlegungen entweder keine guten Entwicklungsbedingungen vorfinden oder gar geschädigt werden? Am Ende findet sich ein kümmerndes Stadtbäumchen in Einzelhaft und bei denkbar schlechtester Ernährung.