BUND-Kreisgruppe Wesel

Januar 2018: Probebohrungen auf der Bergehalde Lohmannsheide

19. Februar 2018 | Naturschutz, Ortgruppe Moers

Probebohrungen zur Wiederaufnahme des Deponiebetriebs, obwohl die Wiederaufnahme mit Belastungen für die Anwohner und der Zerstörung eines wertvollen Biotops verbunden wären.

Landschaftsbild der Bergehalde Lohmannsheide Bergehalde Lohmannsheide  (Ingo Reiß)

Die Firma DAH1 (Deponien auf Halden), ein Gemeinschaftsunternehmen der RAG Montan Immobilien GmbH und der AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH, ist Betreiber der Halde und möchte diese zukünftig wieder als Deponie für gering belastete Abfälle der Gefahrenklasse DK1 nutzen.

Ingo Reiß, Mitglied in der BUND-Ortsgruppe Moers/Neukirchen-Vluyn und der BUND-Kreisgruppe Wesel, setzt sich aktiv für den Erhalt des Biotops ein und weist auf weitere Probleme durch eine erneute Inbetriebnahme der Halde hin: Aus laufenden Grundwasseruntersuchungen liegen Hinweise auf erhöhte PAK-Gehalte im Grundwasser unterhalb der Ablagerungen vor (PAK = Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Anthracen, Naphthalin). Welche Auswirkungen eine erneute Aufstockung der Deponie und damit ein größerer Druck auf die darunterliegende Fläche hat, ist derzeit nicht geklärt. Und, obwohl die Bergehalde auf Duisburger Stadtgebiet liegt, werden durch eine Neuinbetriebnahme der Halde, nicht nur die Natur, sondern auch viele Moerser Bürger*innen die Leidtragenden sein: Bis zu 100 Lastwagen würden meist über Moerser Straßen zu der auf Duisburger Gebiet liegenden Bauschuttdeponie fahren.

In den letzten Monaten konnte Ingo Reiß einen Teil der Moerser Politik bereits für die Probleme, die durch eine Neuinbetriebnahme der Halde entstehen, sensibilisieren. Die CDU Moers sowie die CDU Duisburg stehen dem Projekt – Stand Herbst 2017 – ablehnend gegenüber. So heißt es: Die Restkapazität der Halde – das sind 3,4 Mio. Kubikmeter DK1-Material, das entspricht 5,4 Mio. Tonnen  – auszunutzen, wäre den Bürger*innen gegenüber grob fahrlässig. Das Risiko, die Gesundheit der Menschen durch verunreinigtes Grundwasser zu gefährden, ist zu hoch. Außerdem stuft die CDU die verkehrstechnische Anbindung als mehr als kritisch ein. Dieser Einschätzung können wir uns nur anschließen:
Das Gelände um die Halde liegt bei etwa 25 Meter über Meereshöhe und die derzeitige "alte" Halde ragt knapp 20 Meter darüber hinaus. Da sollen noch mal ca. 40 Meter draufkommen, sodass am Ende die Deponie das Umland um 60 Meter überragen wird. Ein ganz schöner Berg! Man rechnet beim Anlieferbetrieb – immerhin 15 Jahre – mit 13 LKW pro Stunde, in der Spitze auch bis zu 26 LKW. Ganz schön viel Betrieb.  

Trotzdem wurden im Januar 2018 Probebohrungen durchgeführt und das Scoping-Verfahren ist angelaufen.  

Zur Übersicht