Die Veranstaltung zur Verkehrswende am Niederrhein in Rheinberg am 20. November 2019, bei der die BUND-Ortsgruppe Moers und die BUND-Kreisgruppe Wesel als Mitveranstalter dabei waren, stieß auf reges Interesse – nicht nur bei den Niederrheinern, auch viele VertreterInnen aus Politik und Verwaltung fanden den Weg in die vollbesetzte Stadthalle in Rheinberg.
BUND Stand mit vielen Informationen
Regina und Michael von der Ortgruppe Moers, sowie Kerstin von der BUND Kreisgruppe Duisburg betreuten den BUND-Stand und stellten die BUND-Kampagne „Stadt Fair teilen“ vor, soll heißen: mehr Raum für Menschen statt für Autos. Viele Besucher nutzten zudem die Gelegenheit, sich über Lastenfahrräder oder E-Car-Sharing zu informieren.
Vortrag von Prof. Monheim, fand viel Beachtung
Prof. Heiner Monheim, anerkannter Verkehrsexperte, zeigte in seinem fast zweistündigen Vortrag zahlreiche Wege zu einer Verkehrswende auf, die klimafreundlich, sozial und bezahlbar ist.
Der öffentliche Nahverkehr auf dem Land ist ein Problemfall:
Der real existierende ÖPNV bietet derzeit keine angemessene Antwort auf Klimawandel, Mobilitätsanforderungen und wachsende Armut. Prof Monheim brachte es genau auf den Punkt: „Öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum entspricht aktuell Gammelfleisch“.
Prof. Monheim zeigt Lösungen auf
- getaktetes, verläßliches Stadtbus-System mit guter Anbindung an Mittel- und Langstrecken (Fernbusse, Bahn)
- kleine Fahrzeuge im Nahbereich, größere im Fernverkehr, Rufbusse in den verkehrsaschwachen Zeiten.
- Raus aus dem Tarifdschungel mit Flat-Rates auch im Verkehr
- Radverkehr neu denken (Radnetz mit hierarchischen Strukturen: Radschnellwege und sichere Radwege ohne parkende Autos)
Mehr dazu zeigt ein Blick in den Vortrag oder der Audio-Mittschnitt der Veranstaltung "Verkehrswende am Niederrhein".
Das Ergebnis: Rheinberger Thesen
Im Zusammenhang mit dem Vortrag von Prof. Monheim entstanden die Rheinberger Thesen. Das breite Bündnis der Akteure für eine Verkehrswende will damit eine Diskussion am Niederrhein anstoßen.
Was passiert weiter?
Auf dem Folgetreffen der Rheinberger Veranstaltung am 3. Dezember fanden sich ca. 30 interessierte Bürger und VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und weiteren zivilgesellschaftlichen Gruppierungen zusammen, um ein weiteres Vorgehen zu planen. Hier wurden viele Vorschläge und Ideen engagiert diskutiert. Es gilt nun, diese vielfältigen Ansätze und Interessen zu systematisieren und für zielgerichtetes Handeln aufzuarbeiten. Dazu soll es im Februar ein längeres Arbeitstreffen geben.