Was machen Biber im Winter?

15. Februar 2025

Geschätzt zwischen 1.500 bis 2.000 Biber leben mittlerweile in NRW, mit zwei Hotspots: Nordeifel und Niederrhein.

Europäischer Biber (Castor fiber) bei der Arbeit Europäischer Biber (Castor fiber) bei der Arbeit  (© Ralf Steinberg)

In der Nordeifel leben entlang der Rur ca. 600-800 Tiere. Von dort erobern sie weitere Fluss-Einzugsgebiete, z.B. die der Würm, Erft und Ahr. Am nördlichen Niederrhein gibt es linksrheinisch mehrere Biber-Populationen. Ein Schwerpunkt ist der Kreis Wesel mit der Bislicher Insel bei Xanten. Auch in Sonsbeck und im Kreis Kleve sind Biber heimisch. Weitere Biber-Reviere liegen an der Schwalm bzw. Niers im Grenzgebiet zu Holland.

Und was machen die Biber jetzt im Winter?

Biber halten keinen Winterschlaf, verschlafen aber bis zu 20 Stunden am Tag in ihrem Bau, den sie nur in der Dämmerung und nachts zur Nahrungssuche verlassen. Die Vegetarier verdrücken täglich etwa 1,5 Kilo Grünzeug. Im Sommer stehen Kräuter, junge Triebe, Blätter und Wurzeln von Wasserpflanzen auf der Speisekarte. Im Winter gibt es vor allem Knospen und zarte Rinde, bevorzugt von Weichgehölzen wie Pappeln und Weiden. An diese zu kommen ist anstrengend: ein Baum muss gefällt werden. Der Biber setzt sich auf die Hinterbeine und benagt den Stamm etwa einen halben Meter über dem Boden. Die Spur seiner oberen Schneidezähne ist am verbliebenen Baumstumpf selbst für Laien gut zu erkennen. Äste und Zweige werden abtransportiert und vor dem Eingang seines Baus als „Nahrungsfloß“ auf das Wasser gelegt. Das Nahrungsfloß saugt sich mit der Zeit mit Wasser voll und sinkt auf den Gewässergrund. So hat der Biber selbst bei zugefrorenen Gewässern eine Futterreserve. Da Nahrung im Winter knapp ist, legen sich Biber ab dem Sommer außerdem ein Fettdepot von 3 bis 4 Kilo im Schwanz und am Bauch an.
Und nicht vergessen: In den Wintermonaten wird für Nachwuchs gesorgt.

Angelika Eckel (Bund-Kreisgruppe Wesel): „Die Ausbreitung der Nager löst mitunter Konflikte aus. So zum Beispiel die Biber in Sonsbeck. Siedeln Biber außerhalb von Naturschutzgebieten wird befürchtet, dass Keller feucht werden oder dass er landwirtschaftliche Flächen in Feuchtgebiete zurückverwandelt. So suchen inzwischen in vielen Regionen Landnutzer sowie Wasser- und Naturschutzbehörden, Biologische Stationen und Naturschutzverbände nach Lösungen“.

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Link zur Biber-Seite des BUND NRW

 

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