Wie geht es eigentlich den Hummeln?
Hummeln gehören zu den wichtigsten Bestäubern unserer Ökosysteme – und sie stecken in Schwierigkeiten. Die flauschigen, brummenden Insekten bestäuben nicht nur zahlreiche Wildpflanzen, sondern auch Feldfrüchte wie Tomaten, Heidelbeeren und Kürbisse.
Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts nahmen die Hummelbestände in Europa um ca. 17% ab. Rund die Hälfte der 41 in Deutschland bekannten Arten steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Auch die Populationen der europäischen Hummelarten, die bisher nicht gefährdet sind, haben sich in den letzten Jahren verkleinert. Klimawandel, intensive Landwirtschaft und Flächenversiegelung haben erhebliche Auswirkungen auf die Tierwelt und beschleunigen das Insektensterben. Obsthummel (Bombus pomorum), Mooshummel (Bombus muscorum), Samthummel (Bombus confusus). Schon mal gehört? Eher nicht, denn diese drei Arten gehören zu denen, die zwar in Europa weit verbreitet waren, aber heute zu den stark gefährdeten Arten gehören, – und kaum jemand kennt sie noch.
Doch es gibt zwei Hummelarten, die mit den Herausforderungen besser zurechtkommen: die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) und die Baumhummel (Bombus hypnorum) konnten sich besser als ihre Kolleginnen auf die veränderten Lebensbedingungen einstellen. Ihre Bestände haben in den vergangenen Jahrzehnten sogar etwas zugenommen.
Sommer-Hummel Challenge startet am 20. Juni
Um mehr über die Verbreitung von Hummeln in Natur- und Kulturlandschaften und über ihre Bestände zu erfahren startet nach der ersten Hummel-Challenge im Frühjahr nun bald die Sommer-Hummel-Challenge. In der Zeit vom 20 Juni. bis 3. Juli können alle Hummel-Freunde ihre Hummel-Sichtungen einfach via App melden.
Die so gewonnenen Daten werden vom BUND Naturschutz in Bayern und dem Thünen-Institut in Braunschweig ausgewertet und helfen die Vielfalt und Verbreitung der Hummeln in Deutschland zu entdecken und zu dokumentieren.
Die Teilnahme ist ganz einfach
Ladet die kostenlose App ObsIdentify herunter und erstellt einen Benutzeraccount. Danach fotografiert ihr in der Natur so viele verschiedene Hummelarten wie möglich. Ihr braucht die Hummeln nicht selbst zu bestimmen, denn die NIA Bilderkennungssoftware, eine KI, kann anhand der hochgeladenen Fotos erkennen, um welche Hummel es sich handelt. Die Daten werden zusätzlich von Hummel-Expert*innen überprüft. Alternativ könnt ihr auch Hummeln mit einer Kamera fotografieren und die Fotos am PC auf die Website www.observation.org hochladen. Natürlich erkennt die KI von observation.org nicht nur Hummeln, sondern auch ganz viele andere Tiere und Pflanzen. Die Fragen „Was fliegt denn da?“ oder „Was blüht denn da?“ gehören mit ObsIdentify bzw. der Plattform observation.org bald der Vergangenheit an – soweit denn ein scharfes Foto gelingt, was allerdings zugegebenermaßen bei fliegenden, laufenden oder sich versteckenden Fotomotiven nicht immer ganz einfach ist.
Ein gutes Hummelfoto für die Challenge
Achte darauf, dass die Hummel vollständig auf dem Foto, scharf und gut zu erkennen ist. Für eine Bestimmung ist es hilfreich, wenn Du mehrere Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln von der Hummeln machst. Es gilt: Besser eine Hummel gut fotografiert und wenn möglich von mehreren Seiten als von mehreren Hummel jeweils nur ein schlechtes Bild.
Also: Ab 20 Juni raus in die Natur, in den Park oder Garten und Hummeln fotografieren!
Hier gibt's: Ausführliche Informationen zur Sommer-Hummel-Challenge und die Ergebnisse der Frühjahrs-Hummel-Challenge