Zusammen mit vielen anderen Vertreter*innen der Moerser Stadtgesellschaft starteten die BUND-Aktiven der BUND Ortgruppe Moers um 16:00 Uhr am Moerser Bahnhof, um mit der „Radtour des Grauens“ die alltäglichen Probleme der Moerser Radfahrer, ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu bringen.
Eine Verbesserung der aktuellen Situation würde die Mobilitätswende in Moers ein großes Stück voranbringen.
Radfahren in Moers muss sicherer und attraktiver werden
Die Teilnehmer*innen an der Tour wollten mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen, dass Radfahren in Moers attraktiver werden muss, um mehr Menschen dazu zu bewegen, das Auto stehen zu lassen und sich statt dessen auf’s Rad zu schwingen. Und das macht Sinn: Nach Berechnungen von attac Niederrhein stieg der CO2-Ausstoß durch den PKW- und LKW-Verkehr seit 2013 um 10 %. Der Umstieg auf’s Rad bietet einen wirkungsvollen Ansatz, dieser fatalen Entwicklung gegen zu steuern, denn 40 % aller innerstädtischen Fahrten sind kürzer als 5 KM und daher ideal mit dem Fahrrad zu bewältigen. Um die Menschen zu einem vermehrten Umstieg zu bewegen muss Radfahren aber sicherer und attraktiver werden.
Verkehrsplanung findet nur mit dem Blick durch die Windschutzscheibe der Autos statt
Unser derzeitiger Straßenverkehr ist einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtet. Verkehrsplanung findet offensichtlich nur mit dem Blick durch die Windschutzscheibe eines Autos statt. Alternativen für diejenigen, die aus verschiedensten Gründen nicht auf ein Auto zugreifen können oder wollen – nicht zuletzt auch aus Armutsgründen – erhalten nicht die nötige Aufmerksamkeit durch die Verkehrsplaner*innen. Der öffentliche Nahverkehr wird seit Jahren kaputt gespart, die Radwege sind oft in schlechtem Zustand und die Verkehrsführung führt häufig zu Verunsicherung insbesondere für ältere Verkehrsteilnehmer*innen.
Breites Bündnis für die Mobilitätswende
In Kooperation mit einem breit aufgestellten Bündnis aus Vertretern der Zivilgesellschaft wie beispielsweise der Umweltgruppe „Zwischen Arbeit und Ruhestand (ZWAR) – Moers-Mitte“, dem ADFC, den Fahrradbotschaftern der Stadt Moers, Pro Bahn oder Vertreter*innen aus dem Bereich der Jugendarbeit wurde durch diese Aktion ein starkes Zeichen an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung gesetzt, der Ungleichbehandlung etwas entgegen zu setzen. Die Akteure arbeiten auf der Initiativenplattform MO:VE (Moerser Verkehrswende) zusammen, welche durch Bündnis90/Die Grünen ins Leben gerufen wurde.
Die ersten Reaktionen aus Politik und Verwaltung stimmen optimistisch, dass ein Dialog für mehr Klimaschutz und Stärkung alternativer Fortbewegungsmittel in Gang kommt. Die BUND Ortsgruppe Moers bleibt am Ball!