Fahrraddemo Initiative fordert Wesels Fahrradwege sicherer zu machen
Am 28. September 2024 erobern Radfahrer in Wesel wieder die Straßen. Bei einer großen Fahrraddemo fahren Jung und Alt über den Ring und durch die Stadt – genau dort, wo sonst der Autoverkehr dominiert. Was als spaßige Tour beginnt, hat einen ernsten Hintergrund: Die Organisator:innen wollen auf die maroden Zustände der Radwege in Wesel aufmerksam machen. Besonders für Familien mit kleinen Kindern ist sicheres Radfahren oft mit Umständen verbunden. Um die Gefahrenstellen sichtbar zu machen, haben die Initiator:innen eine interaktive Karte erstellt, auf der alle Bürger problematische Stellen melden können: fffutu.re/RadwegZustandMeldenWesel
“Wesel hat das Potenzial, eine fahrradfreundliche Stadt zu werden, aber derzeit gibt es viel Nachholbedarf. Die schlechten Radwege sind nicht nur ein Ärgernis, sie stellen auch ein echtes Sicherheitsrisiko dar," sagt Falco Weichselbaum von Parents for Future Wesel. “Besonders Familien berichten uns regelmäßig, dass sie Angst haben, ihre Kinder auf den Radwegen fahren zu lassen.”
Obwohl Fahrradfahren ein schnelles, umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel ist, bleibt es für viele Weseler unattraktiv – zu viele Schlaglöcher, zu enge Wege und eine gefährliche Nähe zum Autoverkehr. Trotz einzelner Maßnahmen, wie neuen Markierungen auf den Ringen, wurden viele Radwege in den letzten Jahren vernachlässigt. Ein schon seit 5 Jahren angekündigtes Mobilitätskonzept wird, so heißt es aus politischen Kreisen, auch in nächster Zeit nicht verabschiedet.
“Die Fahrraddemos zeigen, wieviel Spaß es macht, durch eine barrierefreie Stadt ohne Sorge mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Um Feinstaub, Stickoxide, CO2 und die nächste Tankrechnung brauchen sich die Menschen damit weniger Sorgen zu machen. Gleichzeitig werden besonders fahrradfreundliche Städte attraktiver für touristischen Verkehr, was wiederum nachweislich den Einzelhandel fördert.” erklärt Birgit Trittmacher, Vorsitzende des ADFC Wesel.
Es gehe gezielt darum zu helfen, statt zu meckern. „Wir wollen nicht nur kritisieren, sondern aktiv unterstützen“, sagt Tomás Cabral, Vorstand der BUND Kreisgruppe Wesel. „Mit der Karte zeigen wir, wo Nachbesserungsbedarf besteht. Finanzierung ist zum Beispiel mit Fördermitteln aus dem Programm ‘Stadt und Land’ der Bundesregierung möglich.“ Die Richtlinien dafür passen: Gefördert werden bauliche Verbesserungen, die das Radfahren sicherer und attraktiver machen.
Die Fahrraddemo ist Teil der deutschlandweiten Kidical Mass Aktionstage, bei denen hunderte Städte für sichere Radwege, Tempo 30 innerorts und die Vision Zero (keine Verkehrstoten bis 2050) demonstrieren. In Wesel wird die Demo von Parents for Future, Fridays for Future, dem ADFC und dem BUND organisiert. Gemeinsam rufen sie dazu auf, aktiv mitzumachen und die Zukunft des Radverkehrs in Wesel mitzugestalten.
Die BUND Kreisgruppe Wesel wird mit einem Info-Stand vertreten sein.
Mehr zum Kidical Mass Aktionsbündnis findet ihr hier: https://kinderaufsrad.org/