BUND-Kreisgruppe Wesel

Keine Erweiterung der Deponie-Wehofen Nord

06. November 2018 | Abfallpolitik

Bürgerinitiative BIGG und BUND-Kreisgruppe fordern: Keine Erweiterung der Deponie-Wehofen-Nord in Dinslaken.....

Deponie Wehofen, aufgenommen aus dem 10. Stock des Evangelischen Krankenhauses Dinslaken Deponie Wehofen, aufgenommen aus dem 10. Stock des Evangelischen Krankenhauses Dinslaken

Seit 1986 werden Industrieabfälle aus der Stahlproduktion von ThyssenKrupp Steel auf der Deponie Wehofen-Nord  im Stadtgebiet Dinslaken abgelagert.

Das Bild zeigt den Bauabschnitt 1 der Deponie Wehofen-Nord. Im Vordergrund ist die Trabrennbahn zu sehen. Der Bauabschnitt 1 ist abgeschlossen und befindet sich im Prozess der Oberflächenabdichtung und Begrünung. Hinter dem Bauabschnitt 1 liegt der Bauabschnitt 2 (nahe an Wehofen), der noch bis 2022 verfüllt werden soll. Auf dem Gelände des Bauabschnitts 2 befindet sich auch eine Monodeponie mit erhöhten Schadstoffwerten. 

Dritter geplanter Bauabschnitt mit weitreichenden Folgen für Dinslaken

Der neu beantragte dritte Bauabschnitt wird direkt vor dem Bauabschnitt 1 liegen (also näher an Dinslaken heran) und mit 52 Metern Höhe über Straßenniveau auch höher als die bisherige Deponie und höher als das höchste Gebäude in Dinslaken sein. Der 3. Bauabschnitt wird für die nächsten 20-30 Jahre als riesiger Berg aus grauer Hochofenschlacke zu sehen sein, dessen Abwehungen über den gesamten Averbruch bis nach Dinslaken und Hiesfeld Wirkung entfalten.

Bürger und BUND kämpfen gemeinsam gegen Genehmigung des dritten Bauabschnitts

Seit mehr als 11 Jahren kämpfen Dinslakener Bürger aus dem Averbruch und benachbarten Stadtteilen, unterstützt vom Bund für Natur- und Umweltschutz (BUND), gegen die Errichtung eines 3. Bauabschnitts der Deponie Wehofen-Nord als Werksdeponie der Deponieklasse I für ThyssenKrupp Steel Europe (TKS).

Was soll auf der Deponie gelagert werden?

TKS beabsichtigt, auf dieser Deponie Industrieabfälle aus der Stahlproduktion und Siedlungsabfälle  (z.B. Bauschutt und Straßenkehrricht)  aus den Stahlwerken in einem Gesamtvolumen von 6 Mio cbm zu lagern. Jährlich sollen etwa 800.000 Tonnen Material abgelagert werden.

Es soll ein einheitlicher zusammenhängender Deponiekörper entstehen, der die Bauabschnitte 1,2 und 3 enthält. Durch die Verfüllung des Tals, in dem der heutige Betriebshof liegt, vergrößert sich das abzulagernde Volumen.

Nachteile für die Dinslakener Bevölkerung

Die Bevölkerung fürchtet Gesundheitsgefährdungen durch Feinstaub, Lärm, Verschlechterung des Grundwassers und Erhöhung des Schwerlastverkehrs. Ein Wohnhaus liegt in 250 m Abstand zur Deponie. In 350 m Entfernung gibt es eine geschlossene Bebauung.

Das Sickerwasser aus der Deponie soll nach Reinigung durch ein unzureichendes Verfahren in die dann saubere Emscher eingeleitet werden. Die Stellungnahme des BUND weist darauf hin, dass eine Planrechtfertigung für dieses große Volumen nicht nachgewiesen wurde. Deshalb fürchten viele Bürger, dass in beträchtlichem Umfang Fremdabfälle oder Abfälle von den Niederländischen Produktionsstätten der neu gegründeten Verbindung zwischen dem indischen Unternehmen Tata und ThyssenKrupp angenommen werden sollen.

Was bisher erreicht wurde

Nach der Antragsstellung am 29.06.2012 wurden erstmalig Anfang 2013 Antragsunterlagen öffentlich ausgelegt. Bedingt durch insgesamt etwa 2000 Einwendungen durch die Bürger, die Stellungnahmen des BUND und weiterer Träger öffentlicher Belange mussten noch insgesamt 3 weitere Nachbesserungen durch erneute öffentliche Auslegung von Unterlagen erfolgen.

Bescheid über Genehmigung noch in diesem Jahr

Die genehmigende Behörde Bezirksregierung Düsseldorf hat erklärt, dass der Bescheid noch in diesem Jahr (2018) erfolgen soll.

Mehr dazu: Die Bürgerinitiative gegen Giftmüll e.V. (BIGG) hat detaillierte Informationen auf ihrer Homepage hinterlegt. 

Stellungnahme des BUND zur Deponie Wehofen-Nord vom 1.11.2017
Anlage zur Stellungnahmezur Deponie Wehofen-Nord   vom 1.11.2017

Stellungnahme des BUND zur Deponie Wehofen-Nord 3. Bauabschnitt

 

 

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