Jetzt unterwegs: Der Schmetterling des Jahres 2025

01. Juli 2025 | Artenvielfalt, Artenschutz, Klimawandel

Mitmachen und Beobachtungen des Schmetterlings des Jahres melden! Der Schmetterling des Jahres, die Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria), ist ab Juli unterwegs und breitet sich im Zuge des Klimawandels nach Norden aus.

Die "Spanische Flagge", nach der behaarten Raupe auch "Russischer Bär" genannt, saugt besonders gern an den Blütenständen des Gewöhnlichen Wasserdosts (Eupatorium cannabinum) Die "Spanische Flagge", nach der behaarten Raupe auch "Russischer Bär" genannt, saugt besonders gern an den Blütenständen des Gewöhnlichen Wasserdosts (Eupatorium cannabinum)  (© Klaus Eckel)

Spanische Flagge: Schmetterling des Jahres 2025

Die Spanische Flagge ist ein tagaktiver Nachtfalter und „Schmetterling des Jahres 2025“. Sie gehört zu den Bärenspinnern, von denen es 61 Arten in Mitteleuropa gibt. Weltweit sind über 11.000 Arten dieser Unterfamilie bekannt. Bärenfalter sind oft bunt und plakativ in schwarz, weiß, gelb und rot gefärbt. Wegen seiner langen, pelzig behaarten Raupen wird der Schmetterling auch "Russischer Bär" genannt. Den Namen "Spanische Flagge" erhielt er wegen seiner Flügelfärbung (rot-hellgelb mit schwarz). In Ruhestellung sind nur die schwarz-hellgelben Vorderflügel zu sehen: Der Falter ist gut getarnt. Fliegt er auf, sind seine roten Unterflügel zu sehen: Eine Warnung an alle Fressfeinde – Vorsicht giftig!

Die Spanische Flagge besiedelt strukturreiche Landschaften mit Hecken, Waldrändern und blütenreichen Wiesen, kommt aber auch in naturnahen Gärten vor. Im Hochsommer – von Juli bis September – ist er an seiner bevorzugten Nektarpflanze, dem Gewöhnlichen Wasserdost, zu beobachten, ab August verstärkt auch tagsüber. Der Gewöhnliche Wasserdost ist übrigens eine Pflanze, die auch für viele andere Insekten attraktiv ist und ein Tipp für alle, die ein Schmetterlingsbeet anlegen möchten.

Im Tal der Schmetterlinge auf Rhodos gibt es eine große Population der Spanischen Flagge, genauer gesagt der Unterart Euplagia quadripunctaria rhodosensis. Die Schmetterlinge sind dort zwischen Juni und September zu beobachten, eine stark besuchte Touristenattraktion. Das hat Nachteile. Die Population ist durch die Besucherstörungen in den letzten Jahren zurückgegangen. Die Schmetterlinge kommen tagsüber nicht ausreichend zur Ruhe und haben des Nachts nicht mehr genug Energie sich zu paaren. 

Die Spanische Flagge im Kreis Wesel

Der wärmeliebende Schmetterling breitet sich wie andere wärmeliebende Schmetterlingsarten, z. B. der Karstweißling, durch den Klimawandel nach Norden aus. Die nördliche Grenze seines Verbreitungsgebietes verläuft aktuell durch den Kreis Wesel.

Dank digitaler Naturmeldeplattformen wie Observation.org oder Naturgucker.de und der eifrigen Beteiligung vieler Naturliebhaber*innen werden wertvolle wissenschaftliche Daten gesammelt, mit deren Hilfe die Ausbreitung dieser und anderer Arten nachverfolgt werden kann. So wurde die Spanische Flagge seit 2022 mehrfach in Duisburg-Walsum, Voerde und Geldern, im Sommer 2024 in Xanten bzw. Uedem gesichtet, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Trotzdem ist dieser Schmetterling in unserer Region noch etwas Besonderes. Diese Beobachtungen liegen alle am nördlichen Rand seines Verbreitungsgebietes. Da die Schmetterlinge gut fliegen können, geht ihre Ausbreitung zügig voran. Wer den Schmetterling entdeckt und ein Foto machen kann, kann es auf der Naturmeldeplattform einstellen. Wer sich dort nicht registrieren möchte, kann es uns gern mit genauer Orts- und Zeitangabe zuschicken. E-Mail: info(at)bund-wesel.de. Wir stellen die zugesandten Schmetterlinge bei Observation.org ein.

Weitere Informationen zum "Schmetterling des Jahres 2025" auf der Seite der BUND NRW Naturschutzstiftung.

Die Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria), auch Russischer Bär genannt breitet sich im Zuge des Klimawandels nach Norden aus. Ihre nördliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes verläuft aktuell durch den Kreis Wesel.

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