BUND-Kreisgruppe Wesel

Igelschutz/ Petition: Nachtfahrverbot für Mähroboter

09. Oktober 2023 | Naturschutz, Artenschutz

Wenn ihr den Igeln helfen möchtet, dann unterstützt bitte die Online-Petition des Vereins Pro Igel e.V. an den Deutschen Bundestag zum Nachtfahrverbot für Mähroboter. Alternativ könnt ihr auch eine Unterschriftenliste herunterladen (und im Freundeskreis weitere Unterschriften sammeln).

Das ist Konrad, ein älteres Igelmännchen, das mehrere Schnittverletzungen im Gesicht erlitt. Obwohl sie zunächst verheilten, tropfte ihm ständig Eiter aus der Nase, was für ihn ein Leben in Freiheit nicht mehr möglich macht. Das ist Konrad, ein älteres Igelmännchen, das mehrere Schnittverletzungen im Gesicht erlitt. Obwohl sie zunächst verheilten, tropfte ihm ständig Eiter aus der Nase, was für ihn ein Leben in Freiheit nicht mehr möglich macht.  (© Uta Göbel, pro Igel e.V.)

Den Link zur Petition/Unterschriftenliste findet ihr auf der der Seite von Pro Igel e.V.

Igel haben einen neuen Feind, den Mähroboter

Als BUND Kreisgruppe Wesel unterstützen wir diese Aktion, denn Igel haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen:
Die kleinen Insektenfresser müssen nicht nur mit dem Rückgang ihrer Nahrungsgrundlage (Insektensterben) fertig werden, sondern mit weiteren Widrigkeiten. Menschen beschneiden ihren Lebensraum durch zunehmende Versiegelung der Böden, seien es neue Bauvorhaben oder Schottergärten. Sie rechen im Herbst Laub zusammen und nehmen ihnen damit ihr "Bettzeug" für den Winterschlaf, und sie haben neue Feinde geschaffen wie Mähroboter und Rasentrimmer. Igel laufen nicht unbedingt weg, wenn ein Feind auftaucht, sondern rollen sich zusammen und vertrauen auf ihre Stacheln, die sie schon Millionen Jahre lang vor fast allen Feinden beschützt haben. Nicht so vor diesen Mähgeräten, auch wenn die Hersteller anderes behaupten. Die in Mährobotern verbauten Sensoren sollen angeblich zuverlässig Kleintiere erkennen, was in der Praxis augenscheinlich nicht funktioniert (siehe Studie unten). Igel-Pflegestationen melden immer mehr Patienten oder getötete Igel mit Schnittverletzungen und schlagen Alarm.

Das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin sammelt und dokumentiert diese Schnittverletzungen. Frau Dr. Berger, die zuständige Wissenschaftlerin, geht allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus, da nicht alle Tiere gemeldet und viele Tiere erst gar nicht gefunden werden. Verletzte Igel verkriechen sich unter Büschen und Sträuchern, um nicht anderen Beutegreifern aufzufallen, für die sie leichte Beute wären. An Körperstellen, an denen sich das Tier nicht lecken kann, wie im Kopf- oder Rückenbereich entzünden sich selbst kleine Wunden oder es kommt zur Ablage von Fliegeneiern. Unbehandelt können diese Verletzungen zum Tod führen. Und Igel haben keine Krankenversicherung, sie sind also auf Spenden von tierliebenden Menschen angewiesen, die Arztkosten, Medikamente und Futter für sie bezahlen.

Der Absatz an Mährobotern steigt jährlich um ca. 12%, und sie werden häufig nachts, wenn Igel auf Nahrungssuche sind, unbeaufsichtigt eingesetzt. Ziel der Untersuchung des IWZ ist, für den Einsatz von Mährobotern eine politische Lösung zu finden, z.B. den Nachtbetrieb von Mährobotern zu untersagen.

Studie zum Effekt von Mährobotern auf Igel

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