BUND-Kreisgruppe Wesel

Deponie Lohmannsheide - da kommt was auf uns zu

06. Dezember 2020 | Ortgruppe Moers

15 Jahre zukünftiger Deponiebetrieb: also Gefährdung von Grund- und Trinkwasser, Zigtausende LKW-Fahrten, Lärm, Staub und Schadstoffbelastung. Um das zu verhindern, können Sie bis zum 28.12.2020 Ihre Einwände gegen die Deponie schriftlich bei der Bezirksregierung Düsseldorf geltend machen. Mehr...

Bergehalde Lohmannsheide geplante Deponie Lohmannsheide  (© BUND Ortsgruppe Moers)

Das Vorhaben

Im Westen von Duisburg, unmittelbar zur Stadtgrenze Moers ist die Eröffnung einer Mülldeponie geplant. Auf dem Gelände der Bergehalde Lohmannsheide soll eine Deponie für mineralische Abfälle – sogenanntes DK1-Material – die beim Abriss von Gebäuden und Industrieanlagen anfallen  entstehen. Ein großer Teil dieser Abfälle wird nicht wie im Kreislaufwirtschaftsgesetz vorgeschrieben der Wiederverwertung zugeführt, sondern aus Kostengründen deponiert. Frei nach dem Motto: „Wegwerfen ist billiger als Wiederverwerten“.

Geplant ist, über einen Zeitraum vom 15 Jahren belastetes Material aufzuschütten, insgesamt 5,2 Mio. Tonnen - am Ende würde eine 47 Meter hohe Müllhalde entstehen, die das jetzige Landschaftsbild nachhaltig verändert.
Sollte sich der Bedarf an Deponiefläche verringern, weil weniger Abfälle anfallen, kann sich der Betrieb auch mehr als 15 Jahre hinziehen. Siehe: Antwort der NRW-Landesregierung vom 21.3.2019 auf eine Kleine Anfrage, Drucksache NRW-Landtag 17/5514

Die  Anlieferung des Deponiematerials mit LKW soll über Duisburg-Baerl und Moers erfolgen.

Zählt man die Zeiten der Vorbereitung und des Abschlusses hinzu, wird entsteht eine Großbaustelle für ca. zwei Jahrzehnte mit erheblichen Belastungen für die Menschen, die hier leben.

15 Jahre Deponiebetrieb bedeuten:

Mehr LKW-Verkehr

Die Anwohner*innen in Duisburg-Baerl (insbes. der Grafschafter Straße) in Moers-Eick-Ost und Moers-Meerbeck werden in besonderer Weise betroffen sein, denn Dutzende LKW-Fahrten täglich - in Spitzenzeiten quasi im Minutentakt - bedeuten eine erhebliche Belastung durch Lärm, Abgas und Erschütterungen und zeitweise verstopfte Straßen.

Mehr Emissionen

Neben der Belastung durch den Anlieferverkehr ist auch mit Abwehungen von belastetem Staub vom Deponiekörper zu rechnen. Dieser wird sich je nach Wetterlage im näheren Umfeld niederschlagen.
Damit müssten die Menschen aus der Region täglich leben - über Jahre!

Weitere Gefährdungen für Mensch und Umwelt drohen:

Gefährdung des Grund- und Trinkwassers: Die frühere Nutzung des Areals hat zu umweltschädlichen Schadstoffkonzentrationen im Boden geführt. Nachgewiesen sind: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und Schwermetalle wie Chrom, Nickel, Zink, Arsen, Cadmium und Blei. Es ist nicht absehbar, wie sich das Gewicht von 5,2 Mio. Tonnen auf die Grundwasserströmung auswirkt. Eine Gefährdung des Trinkwassers aus dem Binsheimer Feld, aus dem das Trinkwasser für Zehntausende Menschen gewonnen wird, kann nicht ausgeschlossen werden.

Gefährdung wertvoller Biotope: Es haben sich auf dem Gelände geschützte Tierarten wie Kammmolch, Kreuzkröte und Zauneidechse angesiedelt, ebenso wie seltene Insekten- und Pflanzenarten. Der Deponiebetrieb wird diese wertvolle Natur massiv beeinträchtigen. Ob die geschützten Arten hier überleben, ist ungewiß.

Der aktuelle Stand der Planungen

Das Planfeststellungsverfahren ist in vollem Gange. Ca. 1.400 Seiten Antragsunterlagen sind zu prüfen. Das tun wir intensiv:

  • Sind die Angaben des Vorhabenträgers plausibel?
  • Wurden wesentliche Aspekte außer Acht gelassen?
  • Sind die vorgelegten Gutachten sachlich haltbar?
  • Sind die geplanten Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ausreichend?

Wir haben zahlreiche Mängel festgestellt. Unsere Kritik werden wir in Form einer schriftlichen Stellungnahme („Einwendung“) zur Verhinderung dieses Projektes bei der Genehmigungsbehörde (Bezirksregierung Düsseldorf) einbringen. In einem weiteren Schritt wird der BUND im Rahmen eines Erörterungstermins seine Einwände ausführlich darlegen. Wir hoffen, dass der Vorhabenträger in wesentlichen Punkten seine Planungen nachbessern muss oder - noch besser -, dass das Projekt durch die Bezirksregierung Düsseldorf erst gar nicht genehmigt wird.

Noch ist also alles möglich, aber wir brauchen die Unterstützung der betroffenen Menschen!

Machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch und erheben Sie Einwendungen!
Informationen, wie diese zu formulieren sind, verschicken wir über den eigens dafür ins Leben gerufenen BUND-Newsletter (Anmeldung per E-Mail unter bund-moers(at)bund-wesel.de oder info(at)bund-duisburg Stichwort „Lohmannsheide“). Zudem werden wir am 9.12 um 19.00 Uhr öffentlich über ZOOM informieren und Fragen beantworten. Die Zugangsdaten zu dieser Online-Veranstaltung versenden wir über den Newsletter.

Helfen Sie uns mit einer Spende, die Deponie Lohmannsheide zu verhindern

Mit einer Spende oder Mitgliedschaft im BUND unterstützen Sie die Arbeit zur Verhinderung des Deponiebetriebs. Bitte bedenken Sie: Gegengutachten kosten ebenso Geld, wie z.B. Druckkosten für eine Informationsschrift, die in der Auflage von 5000 Stück an die Bevölkerung verteilt wurde. Zuwendungen an den BUND sind steuerlich absetzbar!

Spendenkonto IBAN: DE26 3702 0500 0008 2047 00 / BIC: BFSWDE33XXX / Bank für Sozialwirtschaft, Köln (Kontoinhaber: BUND Landesverband NRW), Stichwort: Lohmannsheide



Downloads:

BUND-Flyer zum Deponiebetrieb auf der Bergehalde Lohmannsheide (23 MB)
 

Teilen Sie Ihre Einwendungen gegen den zukünftigen Deponiebetrieb auf der der Bergehalde Lohmannsheide der Bezirksregierung in Düsseldorf bis zum 28.12.2020 schriftlich mit:

Was muss bei der Formulierung einer Einwendung beachtet werden?

Musteranschreiben für Ihre Einwendung gegen den Deponiebetrieb Lohmannsheide an die Bezirksregierung in Düsseldorf

Weitere Agumentationshilfen zur individuellen Ausgestaltung Ihrer persönlichen Einwendung

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Fotoalbum Bergehalde Lohmannsheide

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