BUND-Kreisgruppe Wesel

BUND fordert: Wohnungsbau ohne Zerstörung von Naturflächen

15. Mai 2020 | Stadtklima, Stadtnatur

In allen Kommunen des Kreises Wesel werden derzeit durch die Ausweisung neuer Bebauungsgebiete erhebliche Eingriffe in die Natur geplant. Ein gutes Beispiel hierfür bietet die Stadt Dinslaken. Mehr dazu...

Wohnungsbau ohne Zerstörung von Naturflächen Diese Naturfläche sollte nicht der Bebauung geopfert werden  (© Günther Rinke)

Dinslaken: "Handlungskonzept Wohnen 2030" opfert intakte Naturflächen dem Wohnungsbau

Als Begründung für diese Naturzerstörung dient der hohe Bedarf an zusätzlichem Wohnraum. Dies steht außer Frage, und wir stehen dazu, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

 

Aus Sicht des BUND ist jedoch zu bezweifeln, ob die Bebauungsflächen, die ausgewiesen werden sollen, wirklich alle für bezahlbaren Wohnraum benötigt werden, oder ob nicht vielmehr der derzeitige Immobilienboom die treibende Kraft hinter dieser Naturzerstörung ist.

Neues Bauland im Außenbereich darf nach Meinung des BUND nur ausgewiesen werden, wenn die vorhandenen innenstädtischen Potentiale ernsthaft genutzt werden und alle Informationen zum tatsächlichen Wohnraumbedarf auf dem Tisch liegen. Gleichzeitig muss der Bedarf an Grünflächen, Naturflächen und landwirtschaftlichen Flächen ermittelt und in ein zukunftsfähiges Flächennutzungskonzept einbezogen werden.

Naturflächen: Wichtig für Stadtklima und als Rückzugsorte für Vögel und Insekten

Wir kritisieren, dass im Rahmen des "Handlungskonzepts Wohnen 2030" die letzten stadtnahen Naturgebiete in Zeiten von Artenschwund, Insektensterben und Klimakrise geopfert werden sollen. Diese derzeit noch vorhandenen Naturflächen tragen in erheblichem Maße zu einem gesünderem und kühlerem Stadtklima bei und sind die letzten stadtnahen Refugien für viele Vogel- und Insektenarten. Zum Beispiel für Grünspecht und Steinkauz.

Regionale Versorgung mit Lebensmitteln durch ortsnahe Landwirtschaft

Eine ortsnahe Nahrungsmittelproduktion ist ökologisch sinnvoll, da sie weite Transportwege vermeidet. Zusätzlich wird die Abhängigkeit von Importen verringert. Deshalb sprechen wir uns für den Erhalt stadtnaher landwirtschaftlicher Flächen aus, anstatt sie ebenfalls als Bauland auszuweisen.

Neue Bebauungskonzepte im innerstädtischen Bereich - Stichwort: Nachverdichtung

Der BUND fordert die Dinslakener Politiker auf, neue Wege bei der Bebauungsplanung zu beschreiten: Beim Neubau von Wohnungen sollte immer die Möglichkeit einer Nachverdichtung geprüft werden; dazu gehören Aufstockungen von vorhandenen Gebäuden, Dachausbau und Tiefgaragen, statt offener Parkplätze sowie die Umnutzung nicht genutzter Büro- und Geschäftsräume (Leerstand).
Auf im innerstädtischen Bereich verschwendeten Flächen könnten ganze Stadtviertel in bester Lage entstehen.

Bürger in die Stadtentwicklung einbinden

Werden die Bürger der Stadt Dinslaken in die Diskussion um ein zukunftweisendes Konzept zur Erstellung neuen Wohnraums einbezogen, kann daraus eine überzeugende, alle Bedürfnisse berücksichtigende Planung werden.

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