BUND-Kreisgruppe Wesel
Hummel an einer Sonnenblume Hummel an einer Sonnenblume  (© Klaus Eckel)

In den letzten 25 Jahren sind drei Viertel unserer Insekten verschwunden – auch bei uns am Niederrhein.

Doch nicht nur Insekten, auch die Blütenpracht auf Wiesen, in Gärten und Grünanlagen hat abgenommen. Bei Vögeln zeigt sich ebenfalls ein dramatischer Rückgang, denn es herrscht Futtermangel während der Brutzeit. Den Vogeleltern fehlt für die Aufzucht ihrer Jungen proteinreiche Kost: Insekten.

Handeln - wenn nicht jetzt, wann dann?

Der BUND möchte einen großen, vernetzten bundesweiten "Naturpark" aus Hobbygärten schaffen, damit sich Insekten und andere Tiere und Pflanzen wieder wohlfühlen und ausbreiten - und wir zählen auf Eure Hilfe! Das ist ganz einfach, schafft Lebensräume für Insekten, Vögel, Igel im Garten oder auf dem Balkon, und tragt Euren Garten in unsere Mitmach-Karte ein. Dort gibt es außerdem viele Tipps für einen insektenfreundlichen Garten.

Insekten, Vögel und Igel lieben naturnahe Gärten mit ein paar verwilderten Ecken

Damit sich Insekten, Vögel und Igel in Eurem Garten wohl fühlen, pflanzt heimische Blumenstauden, Sträucher und Bäume und reserviert eine Ecke für die Aussaat einer Wildblumen-Saatmischung, die ihr bei uns bestellen könnt. Lasst den Rasen länger wachsen, das freut viele Insekten, Vögel und spart Euch viel Arbeit. 

Dann wird es nicht lange dauern, bis Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten eure Garten- oder Balkonoase entdecken werden. In den Broschüren auf dieser Seite werden viele geeignete Pflanzen mit Namen und Foto vorgestellt.

Eine Blumenwiese - und im Garten summt's und brummt's

Wer noch mehr tun möchte, kann in seinem Garten eine Blumenwiese anlegen.
Jeder Quadratmeter zählt! Im Handel gibt es eine ganze Reihe von Saatmischungen zu kaufen. Nicht alle sind empfehlenswert. Viele enthalten Zuchtformen oder ausländische Pflanzen, mit denen unsere einheimischen Insekten nicht immer etwas anfangen können. Es gibt auch Saatmischungen, für spezielle Insektenarten, z.B. Schmetterlinge. Es werden allerdings nur die Schmetterlinge kommen, die sich in der Nähe aufhalten, im städtischen Siedlungsbereich ist die Artenvielfalt nicht groß und so können nicht viele unterschiedliche Arten beobachtet werden. Spannender ist es auf jeden Fall, eine Saatmischung für das gesamte Insektenspektrum auszubringen und regionales Saatgut, d.h. Saatgut von heimischen Pflanzen zu bevorzugen. (Näheres in der Broschüre ("Gefährdete Wildbienen - NISTHILFEN BAUEN UND LEBENSRÄUME SCHAFFEN" der BUND Kreisgruppe Rotenburg).

Nicht jedes Insektenhotel ist geeignet 

Insekten müssen nicht nur vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ausreichend Nahrung finden können, geeignete Nistgelegenheiten sind ebenfalls wichtig. Dabei haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass viele Insektenhotels, die vom Handel angeboten werden nicht empfehlenswert sind. Insektenhotels, die Abteile mit Heu, Stroh, Zapfen oder ähnlichem Material enthalten, bieten Ohrwürmern (oder „Ohrenkneifer“) Unterschlupf. Diese Insekten sind Allesfresser. Es macht daher keinen Sinn, sie gleich neben den Röhren anzulocken, die Wildbienen für ihre Brut nutzen.(Mehr dazu in der Broschüre ("Gefährdete Wildbienen - NISTHILFEN BAUEN UND LEBENSRÄUME SCHAFFEN" der BUND Kreisgruppe Rotenburg).

Mehr Lesestoff:

BUND-Broschüre Pflanzen für Wildbienen Broschüre Pflanzen für Wildbienen (BUND)
Broschüre Bienenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon (BMEL) Broschüre Bienenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
Manfred Radtke: Gefährdete Wildbienen - Broschüre der BUND-Kreisgruppe Rotenburg Broschüre der BUND-Kreisgruppe Rotenburg

In dieser Broschüre ist alles Wissenswerte über Nistplätze für Insekten und insbesondere über empfehlenswerte Insektenhotels zu finden.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit der Anlage eines Blühstreifens und der Auswahl des richtigen Saatguts.

BUND: Nationaler Bienenaktionsplan - Unsere Wildbienen sind in Gefahr, ein Mitverursacher ist die intensive Landwirt­schaft mit ihrem hohen Pesti­zidein­satz. BUND: Nationaler Bienenaktionsplan