Wohin mit dem gebrauchten Mund-Nasen-Schutz? – Natürlich in den Restmüll!!!
Forscher der Universität in Odense (Dänemark) haben berechnet, dass weltweit jeden Monat 129 Milliarden gebrauchte Atemschutzmasken weggeworfen werden, jede Minute also knapp 3 Millionen Masken.
Gebrauchte Einmal-Masken, sog. OP-Masken und FFP2-Masken gehören in den Restmüll. In der Müllverbrennungsanlage werden die Masken inklusive eventuell enthaltener Krankheitserreger sicher vernichtet.
Medizinische Einwegmasken und FFP2-Masken sind eine wichtige Hilfe im Kampf gegen das Corona-Virus, und gleichzeitig ein großes Problem für die Umwelt!
Da liegt sie nun, die Einwegmaske, auf dem Boden – auf der Straße, am Rande des Gehwegs, mitten auf einem Waldweg, an einem Zweig im Gebüsch oder am Ufer eines Flusses – auch in Wesel und Umgebung. Immer mehr dieser Masken liegen in der Gegend herum.
Ca. 70% des Gewichts dieser Maske besteht aus Kunststoff und ist damit nicht abbaubar
Das ist doch nur Papier oder Zellstoff und verrottet bald. Nein! – ist es nicht und tut es nicht. Das Vlies, aus dem die Einwegmasken oder FFP2-Masken bestehen, ist mindestens zur Hälfte aus Kunststoff, der Rest ist Zellulose oder Papier. Der Kunststoffanteil (Polyester bzw. Polypropylen) braucht Jahre, bis er zerfällt und verbleibt als Mikroplastik in der Umwelt, verrottet also nicht. Außer dem Vlies sind da noch die Gummibänder, die komplett aus Kunststoff bestehen, und wer sich vorstellt, der Nasenbügel sei aus Metall, nein, auch der ist heute aus Kunststoff. Landen die Masken in Flüssen und enden als Plastikmüll im Meer, zersetzen sie sich dort zu Mikroplastik und gelangen so in die Nahrungskette vieler Meereslebewesen. Die Rückstände, die die achtlos weggeworfenen Masken in der Umwelt hinterlassen, werden uns überleben.
Achtlos weggeworfene Einwegmasken werden zur tödlichen Gefahr für Tiere
Landen die Masken in der Umwelt, gefährden sie Haustiere als auch freilebende Tiere gleichermaßen:
Haustiere schnuppern nicht nur an achtlos fortgeworfenen Masken, was schon unappetitlich und unhygienisch genug ist. In den Mägen von Hunden und Katzen wurden schon Reste von Mundschutzmasken gefunden. Ihnen kann der Tierarzt helfen, bei freilebenden Tieren, wie Füchsen und Wildschweinen, führt dies zu Verstopfung und schlimmstenfalls zum Hungertod.
Igel, Vögel und andere Tiere verfangen sich in den Gummischnüren der Mundschutz-Masken. Vögel verwenden das Material auch zum Nestbau – die Masken nehmen Feuchtigkeit auf und die Küken kühlen aus oder sie können sich mit den Bändern strangulieren. Gelangen die Masken in Gewässer, verheddern sich Wasservögel wie Enten oder Möwen in den Gummibändern, können nicht mehr schwimmen oder Futter aufnahmen und verenden qualvoll.
Achtlos weggeworfene Masken können Wildtiere infizieren und neue Mutatationen des Corona-Virus fördern
Wildtiere können sich an umherliegenden Masken mit dem Corona-Virus infizieren. Das Corona-Virus hat schon mehrfach gezeigt, dass es in der Lage ist, die Artengrenze zu überspringen, was bedeutet, dass verschiedene Tierarten erkranken, bzw. das Virus weitertragen können. Das Virus kann innerhalb einer Tierpopulation mutieren, und wieder zurück zum Menschen springen. So lassen aktuelle Erkenntnisse vermuten, dass die Omikron-Variante des Coronavirus sich in Hausmäusen entwickelte und von dort den Weg zurück zum Menschen gefunden hat.
Und was für Mundschutzmasken gilt, gilt natürlich auch für andere Plastik-Abfälle: Bonbonpapier, Snack- und Fastfood-Verpackungen, Getränkebecher und Plastikflaschen nicht in der Umwelt entsorgen!