BUND-Kreisgruppe Wesel

Stadtnatur

Eine vielfältige Stadtnatur ist entscheidend für lebenswerte, klimaresiliente Städte

Natur in der Stadt ist aus vielerlei Gründen wichtig: Sie verbessert die Lebensqualität in Städten, macht Natur erlebbar und fördert das Verständnis für Natur. Zudem sind durchgrünte Städte auch widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.

Stadtnatur ist vielfältig und umfasst sowohl Parks und (Vor-)Gärten, Brachflächen und begrünte Dächer und Fassaden, als auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Stadtnatur besteht aus natürlichen, naturnahen und auch gestalteten Freiräumen und bildet ein Netzwerk, das die sogenannten "Ökosystemleistungen" der Stadt sicherstellt und die biologische Vielfalt unterstützt. Als Teil dieser Leistungen binden städtische Naturräume beispielsweise Schadstoffe oder regulieren den Wasserhaushalt. Deshalb spielt Stadtnatur auch eine immer wichtiger werdende Rolle in der Anpassung an den Klimawandel: Sie spendet etwa Schatten im Sommer, erzeugt Frischluft und hilft bei Starkregenereignissen.

Das Risiko von Pandemien steigt nachweislich, wenn Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört werden. Ein Aufenthalt in der Natur hingegen wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit aus. Weil immer mehr Menschen in Städten leben, ist daher die Entwicklung eines vielfältigen städtischen Grüns auch eine wichtige Gesundheitsmaßnahme.

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Grundrecht auf Grünes

große Linde auf Vorplatz Moerser Schloss Ob die Linde neben Kurfürstin Luise in Zukunft noch genug Wasser bekommt, ist bei dem Maß der Flächenversiegelung fraglich. (© OG M/N-V)

Der Klimawandel macht auch vor dem städtischen Grün nicht halt. Hiermit verbundene Hitze, Dürre, Sturm und Starkregen setzen besondere Bedingungen, unter denen der Erhalt und die Schaffung von Grünflächen in der Stadt zu denken ist. Dabei kommt den Bäumen eine ganz besondere Bedeutung zu: Sie schaffen ein Mikroklima z. B. durch Beschattung der Innenstädte und sorgen so für Lebensqualität im urbanen Raum.
ABER: Stadtbäume werden von unseren Kommunen oft stiefmütterlich behandelt. Sie werden zu ungeeigneten Standortbedingungen gepflanzt, ihr Erhalt hat bei der Planung von Baumaßnahmen wenig Priorität und auf Baustellen wird der Schutz von Bäumen hintangestellt. Und oft fehlt es am berühmten „Blick über den Tellerrand“: Was ein Hochbauamt plant und umsetzt, erscheint mit Blick auf die Schaffung von wertvollem Stadtgrün oft nicht abgestimmt mit dem Tiefbau. Was nützt es, wenn auf der einen Seite bei der Stadtplanung Bäume vorgesehen werden, die dann auf der anderen Seite durch Kanalbauarbeiten oder Leitungsverlegungen entweder keine guten Entwicklungsbedingungen vorfinden oder gar geschädigt werden? Am Ende findet sich ein kümmerndes Stadtbäumchen in Einzelhaft und bei denkbar schlechtester Ernährung.

Baumspaziergang in Moers

Zukunftsbäume statt Architektenpetersilie – eine Exkursion des BUND Moers/Neukirchen-Vluyn zu Stadtbäumen

Stadtbäume schützen

Stadtbäume sind unverzichtbare Multitalente. Sie sind Schadstoff- und Feinstaubfilter, Luftreiniger und Klimamacher, Sauerstofflieferanten und Schalldämpfer. Sie spielen nicht nur eine Rolle für das menschliche Wohlbefinden, sondern erleichtern auch anderen Lebewesen das Leben in der Stadt. Trotzdem fallen sie oft anderen Interessen zum Opfer und brauchen Schutz. Die wichtigsten Fakten sind in diesem Flyer zusammengestellt.